Birding in Hessen

Birding in Hessen

Hier sind Einsendungen von Bildern aus Hessen und Bestimmungs- und sonstige Hinweise, meist von Prof. Martin Kraft, anlässlich besonderer Sichtungen wiedergegeben. Den Fotografen sei auch an dieser Stelle außerordentlich gedankt!

Beispielhafte Fälle von Bestimmungshilfe über Smartphone
Heidelerchen heißen bei uns „Kurzschwänze“, sie sind kompakter und rundflügeliger und wirken im Flug etwas wie Finken. Die Heidelerche hat 5 „Finger“, Feldlerchen 4 „Finger“.
Aus einer Kartierungsstudie von M. Kraft zu Baumläufern in Marburg ergab sich: Waldbaumläufer sind selten im Gärten, umgekehrt schon. Im Winter kommen östliche Formen auch in Gärten. Was in Marburg-Stadt angetroffen wird, war 98% Gartenbaumläufer. Lahnberge war 50% / 50%. Je höher man kommt, desto mehr Waldbaumläufer, etwa Rhön, Vogelsberg, Rothaargebirge.
Kommentar M. Kraft zur nebenstehenden weiblichen Goldammer vom 06.02.2019: Der Vogel sieht merkwürdig aus. Viel zu grau auf dem Rücken. Bürzel röstlich und hintere Flanken gelblich mit recht breiten dunklen Strichen. Hauptschwingen gelblich gesäumt. Spricht alles doch für Goldammer. Goldammern sind sehr variabel. Sie hat einiges von einer weiblichen Zaunammer. Hybriden von Fichten- und Goldammer sehen auch etwas ähnlich aus. Insgesamt aber doch artreine Goldammer.
Nesträuberei
Der schlimmste Nesträuber lt. Martin Kraft sind nicht Waschbären, Hauskatzen schon gar nicht, sondern Buntspechte. Wie eine Elster ein Amselnest ausräuberte beobachtete Stephan Lind am 05.07.2020 in der Feldflur von Niederasphe. Da Amseln bis zu viermal im Jahr brüten, verkraften sie solche Verluste locker. Amseln räubern jedoch ihrerseits Nester, etwa von Bluthänflingen aus.

Nilgänse nicht verteufeln!



Eine Gruppierung kümmert sich im Projekt "Oase" in aufopferungsvoller ehrenamtlicher Weise um eine "Vogelinsel" im Main im Frankfurter Stadtgebiet. U.a. machen die Mitglieder regelmäßig sauber und kümmern sich um verletzte oder verwaiste Vögel. Durch sie erhielten wir folgende Broschüre:

Bereits am 01.12.2019 schrieb Martin Kraft:

"Es ist grässlich, welche ornithologisch-rassistische Hetze gegen die Nilgans vielerorts betrieben wird! Der Gipfel dieser völlig unbegründeten Hetze äußerte sich gestern, und das einen Tag vor dem 1. Advent, in der Sendung "maintower" im Hessenfernsehen! Ich bin wirklich entsetzt, dass hier ein solch ornithologischer Firlefanz über die Nilgans kolportiert wird und sie gar noch als schmackhafte Beilage zur Frankfurter "Grünen Soße" von einem dubiosen Restaurantbesitzer angepriesen wird!" "[Der gezeigte Gastronom] bezeichnet sein 89 Euro teures Nilgansessen als "kulinarischen Naturschutz". Ferner war ...von "Krawallvogel-Menü" und von "neuer Delikatesse am Gastro-Himmel" die Rede. Zudem werden Jäger aufgefordert, "Nachschub" zu liefern, damit das "Krawallvogel-Menü" auch weiterhin angeboten werden kann." Das ist einfach nur dekadent und hat im Fernsehen absolut nichts zu suchen!.......Nun ist der hr in der Pflicht, das Ganze zu korrigieren und die ornithologische Wahrkeit über die Nilgans zu berichten! Da ich viele Jahrzehnte über diese völlig harmlose und hübsche Vogelart forsche, stelle ich mich dafür gerne zur Verfügung!"

Diese Haubenlerche(n) fotographierte Bernd Petri am 03.07.2020 in Büttelborn / Bereich NSG Kühkopf im hessischen Ried.
Fehlfarben
Vögel und auch die heimischen Brutvögel kommen immer wieder ganz oder teilweise in "Fehlfarben" vor. So sind z.B. gelegentlich Amseln mit weißen Flecken anzutreffen. Ist das normalerweise dunklere Gefieder ganz oder teilweise weiß spricht man von einem Leuzisten. Erst wenn zusätzlich die Augen rot - also ohne Farbe der Iris - sind, handelt es sich um einen Albino. Analog gibt es auch Flavisten, wie unten abgebildeten Bluthänfling, den volger Heinrich an den Martinsweihern antraf. Beim Mäusebussard ist die Variabilität der Gefiederfärbung Programm, daher nennen ihn die Franzosen auch "la buse variable", wobei komplette Leuzistenwie unten auch selten sind.
Auch die Prädatoren haben einen Blick verdient und diese jungen Füchse, deren Bau Thomas im Knüll aufspürte und sie fotografierte, sind einfach süß, links am 14.05.2020 rechts am 14.06.2020.
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